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Freitag, 29.03.2024
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Dienstag, 20. Oktober 2020 10:11 Uhr

„Überleben“ auf der Prioritätenliste ganz oben „Überleben“ auf der Prioritätenliste ganz oben

Landkreis Holzminden (red). Wenn es um die gegenwärtige Situation des Landesverbandes Hannover im Deutschen Jugendherbergswerk geht, nimmt Norbert Dettmar kaum ein Blatt vor den Mund. „Wenn es um  eine Prioritätenliste geht, dann steht bei uns auf das Überleben ganz oben“, sagt der Geschäftsführer des Verbandes im Gespräch mit Landrat Michael Schünemann. Dettmar und Schünemann sowie die Beirätin im Vorstand des Verbandes, Ruth Kossmann, haben sich für einen Lokaltermin in beiden noch im Landkreis Holzminden existierenden Herbergen getroffen, um über den aktuellen Sachstand der Unterkünfte zu diskutieren.

Das Licht brennt, noch, alles wirkt sehr sauber und auch der Rasen ist frisch gemäht in Bodenwerder und Silberborn. Doch ansonsten tut sich nicht viel in den beiden Jugendherbergen. Wegen der Coronakrise mussten beide Häuser schließen, alle Buchungen wurden bis auf Weiteres storniert. Die zwischendurch nachlassende Infektionsgefahr im Sommer hat daran wenig geändert, denn als Gästeklientel bedienen Jugendherbergen hauptsächlich Schulklassen. Natürlich sind auch Familien und Einzelreisende gern gesehene Gäste. Doch nur für die allein lohnt das Aufmachen der Häuser speziell im Weserbergland nicht. Anderswo, das machte Norbert Dettmar gegenüber dem Landrat deutlich, sehr das anders aus. In Mardorf am Steinhuder Meer oder auch in Goslar sei die Auslastung sehr gut, dort werde von dem gemeinnützigen Landesverband der Betrieb noch aufrechterhalten. 12 von 23 Häusern, so Dettmar, hätten noch geöffnet. Das seien diejenigen, die auch vor der Pandemie dafür gesorgt hatten, dass der Verband die weniger frequentierten auch noch mit betreiben konnte. Doch seit Ausbruch der Coronakrise fehle es finanziell am Nötigsten, man wisse wegen der Entwicklung der Pandemie nicht wie es weitergehe. An Landesmittel zur Überbrückung der Liquiditätsnot sei extrem schwer heranzukommen, in Hannover habe man wenig Verständnis dafür, dass der Aufwand, Unterstützung zu beantragen die Möglichkeiten eines gemeinnützigen Verbandes übersteige.

Dementsprechend sind momentan auch alle geplanten Investitionen in Bodenwerder auf ungewisse Zeit auf Eis gelegt. Die Herberge in der Münchhausenstadt sollte mit finanzieller Unterstützung von Stadt und Landkreis sowie LEADER-Mitteln aufwendig im oberen Stockwerk saniert werden, um sie an heutige Ansprüche anzupassen. Wegen der Umbauten sollte im Herbst sowieso geschlossen werden, jetzt ist die Herberge zu, ohne dass wegen der akuten Liquiditätsprobleme etwas passiert. Und ob bei den finanziellen Problemen des Landesverbandes überhaupt etwas geschehen wird, ist derzeit höchst ungewiss. Thomas Stolle, Herbergsleitung in Bodenwerder, nimmt zumindest Buchungen fürs nächste Jahr an, gleichzeitig ist eine Telefonzentrale in Hannover geschaltet, die für den Herbst anfragende Gruppen auf andere Häuser umzuleiten versucht. „Wir vertrösten unsere Stammgäste“, sagt Stolle, „aber irgendwann sind die auch verärgert.“   

Dass die Standorte Bodenwerder und Silberborn ohne Corona eigentlich mehr zu bieten haben als touristisches Graubrot, darüber waren sich während des Gesprächs mit Landrat Schünemann alle Teilnehmenden einig. In Silberborn, wo es energetisch und in etlichen Zimmern noch deutlichen Sanierungsbedarf gibt, ist das Angebot in unmittelbarer Umgebung der Herberge sehr gut. In Bodenwerder dagegen gibt es nicht nur den Investitionsstau im oberen Stockwerk, der Standort insgesamt ist wegen der Berglage nicht unbedingt optimal. Deshalb diskutierte der Landrat mit den Verbandsvertretern die Möglichkeit, das Haus aufzugeben und an der Weser im Stadtzentrum ganz neu erstehen zu lassen. Doch dafür bräuchte es erst einmal einen breiten Konsens im Vorstand des Hannoverschen Landesverbandes und eine Unterstützung von Gemeinde bzw. Samtgemeinde. Michael Schünemann versprach, das Thema in seine Gespräche mit der Stadt und Samtgemeinde mit einzubeziehen. Am Ende jedoch, daran ändert auch eine veränderte Perspektive nichts, braucht es zunächst eine Entspannung in Bezug auf die Pandemie.    

Fotos: Peter Drews/Landkreis Holzminden

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