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Freitag, 29.03.2024
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Donnerstag, 18. März 2021 13:01 Uhr

Gelebte Nachhaltigkeit: Schüler*innen pflanzen Bäume für die Sporthalle von morgen Gelebte Nachhaltigkeit: Schüler*innen pflanzen Bäume für die Sporthalle von morgen

Dassel/Neuhaus (red). Wird die Zukunft noch lebenswert sein, fragt die fridays for future Bewegung und ruft wöchentlich zum weltweiten Klimastreik auf. Schüler*innen der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel wollen nicht länger warten und setzen proaktiv ein Zeichen: Sie pflanzen Bäume gegen den Klimawandel. Mischwälder sollen dort entstehen, wo Stürme, Trockenheit und Borkenkäferbefall große Schäden im Solling angerichtet haben. Damit möchten die Schüler*innen einen Beitrag leisten für eine lebenswerte Zukunft. Anstoß für die Baumpflanzaktion am kommenden Montag (22. März) im Forstamt Dassel ist der Internationale Tag der Wälder, den die Vereinten Nationen am Sonntag, 21. März begehen. Gleichzeitig ist sie ein Dankeschön an die Groß- und Urgroßeltern der Schüler*innen. Sie waren es, die im Solling und anderswo Wälder aufgeforstet hatten, von denen die Enkel-Generationen jetzt profitieren – in Form einer neuen Schul-Sporthalle in Holzbauweise. 

Sporthalle in ökologischer Bauweise für eine Umweltschule in Europa 

Die hochmoderne Sportstätte der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel wurde aus Nadelhölzern errichtet, von denen einige noch aus “Kaisers Zeiten“ stammen. „Die neuen Bäume, die wir am Montag im Revier Hilwartshausen pflanzen, entziehen im Laufe ihres langen Lebens Kohlendioxid aus der Luft und speichern es im Holz. Wenn eines Tages unsere Enkel aus diesen Wäldern Holz ernten, um daraus eine Wiege für die Kinder zu bauen oder die Sporthalle zu erneuern, können wir das weitergeben, was wir selbst geschenkt bekommen haben“, freut sich Schulleiter Matthias Kleiner über die gelebte Nachhaltigkeit. Die Paul-Gerhardt-Schule ist ausgezeichnet als Umweltschule in Europa. Die neue Turnhalle mit ökologisch nachhaltigem Material zu bauen passe gut zum Konzept einer Umweltschule, unterstreicht der Schulleiter. Auch die evangelische Landeskirche Hannover als Schulträger habe die Wahl des Baustoffs Holz begrüßt. „Wichtig für uns vor Ort war, dass der Bau sich organisch in das Landschaftsbild einfügt und die Innenarchitektur zum Verweilen und Sporttreiben einlädt“, sagt Matthias Kleiner und betont wie glücklich Schüler*innen und Lehrkräfte über die neue Halle seien. „In dem Holzgebäude ist so viel Kohlendioxid gebunden, dass es als Botschafter für den Klimaschutz werben kann“, freut sich Matthias Kleiner. 

Schüler*innen pflanzen klimaangepasste Baumarten im Revier Hilwartshausen 

Die zehn freiwilligen Baumpflanzer*innen von der Paul-Gerhardt-Schule sind engagiert im Rahmen ihres Wahlpflichtkurses „Unterwegs und draußen“. Seit vielen Jahren organisiert Revierförster Jörg Becker regelmäßig waldbezogene Einsätze für den „Unterwegs und draußen“ - Kurs im Forstamt. Gemeinsam mit Lehrerin Dagmar Schmidt, die alle Aktivitäten rund um die Umweltschule koordiniert und den Wahlpflichtkurs leitet, wollen die Schüler*innen mithelfen, die neuen Solling-Wälder widerstandsfähiger zu machen gegen den Klimawandel. Im Revier Hilwartshausen forsten sie einen Mischwald auf, wo bisher Fichtenwald wuchs. Was Forstleute, Schüler*innen und Lehrkräfte zum internationalen Tag der Wälder gleichermaßen motiviert: Die künftigen Wälder zeigen eine bessere Fitness, weil darin Baumarten wachsen, die bei Trockenheit, Wassermangel oder Stürmen eher klar kommen als Fichten. Dassels Forstmänner Jörg Becker und Martin Hanke begleiten das Schul-Pflanzprojekt und zählen Baumarten auf, die die Niedersächsischen Landesforsten verstärkt im Solling anpflanzen: „Eichen, Buchen, Berg- und Spitzahorn, Lärchen oder Douglasien sind einige von vielen Arten. Neuerdings säen wir sogar Weißtannen, die mit dem Boden und Klima im Solling gut zurechtkommen“, hofft Revierleiter Jörg Becker. Der Messlatte, nach der Forstleute ihre Wälder beurteilen, ist die Skala für Enkeltauglichkeit. „Was wir heute pflanzen und über hundert Jahre lang pflegen, muss am Ende unseren Enkeln gefallen“, beschreiben die beiden Förster die weit in die Zukunft gerichtete Forstwirtschaft. 

Wälder in Südniedersachsen besonders vom Klimawandel betroffen – Millionenschweres Wiederaufforstungsprogramm 

Die Wälder im Solling und anderswo in Südniedersachsen sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Laut Martin Hanke hätten die beiden Solling-Forstämter Dassel und Neuhaus insgesamt rund ein Viertel bis ein Drittel ihrer ursprünglichen Holzvorräte in den Fichtenwäldern verloren. Rund 1,2 Millionen Kubikmeter Schadholz seien in den letzten drei Jahren angefallen. In fast allen Fällen waren Borkenkäfer oder Stürme die Ursache für den plötzlichen Baumtod. Mit einem millionenschweren Aufforstungsprogramm stemmen sich die Landesforsten im Solling gegen den Klimawandel: Damit der zukünftige Wald gemischter, naturnäher, strukturreicher und klimastabiler heranwachsen kann, haben sie seit 2018 allein 1,2 Millionen neue Bäume in den Waldboden gesteckt. Für die aktuelle Pflanzsaison sind weitere 836.850 junge Bäume bestellt. Jetzt hoffen die Waldmacher auf weiterhin gutes Pflanzwetter, viele helfende Hände und ein regenreiches Frühjahr, damit der neue Wald gut anwachsen und seine Erwartungen erfüllen kann. Schließlich soll er Sauerstoff produzieren, Kohlendioxid binden und als Klimasenke dienen. Weiterhin entziehe die Bevölkerung in Deutschland dem Waldboden hochwertiges Trinkwasser und erwarte vielfältiges und wertvolles Holz für den täglichen Bedarf. 

Dass der Wald als Kraft- und Energiespender immer wichtiger werde, hätten die Besucherrekorde im zurückliegenden Jahr gezeigt, zählt Revierleiter Martin Hanke auf. Er unterstützt den Appell der Vereinten Nationen, kommenden Sonntag als Welttag der Forstwirtschaft zu begehen und erinnert an die Bedeutung der Wälder für die Artenvielfalt: „Seit 1991 bewirtschaften und pflegen wir den niedersächsischen Landeswald nach den Grundsätzen des ökologischen Waldprogramms mit Namen LÖWE. Einen wertvollen Anteil unserer Landeswaldfläche nutzen wir seit einem halben Jahrhundert nicht mehr zur Holzernte. Wir schützen dort natürliche Abläufe und überlassen solche Naturwälder ihrer eigenen ungestörten Entwicklung. Die Strategie, einen Teil der Wälder vollständig in Ruhe zu lassen, haben wir vor fünfzig Jahren begonnen und frühzeitig in unser ökologisches Bewirtschaftungs-Konzept (LÖWE) integriert“, erinnert Hanke an die Ursprünge des Gedenktages am 21. März 1971. 

Foto: Frank Aussieker

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